Der Wolfsbestand in Deutschland nimmt jährlich um rund 30 Prozent zu, damit einhergehend steigt die Anzahl der Angriffe auf Weide- und Haustiere drastisch. „Wir müssen endlich die Bejagung des Wolfes im Rahmen eines Bestandsmanagements ermöglichen. Alles andere wirkt auch dem Ziel des Natur- und insbesondere des Artenschutzes vielerorts entgegen“, sagt Mechthilde Wittmann, Bundestagsabgeordnete für Kempten, Lindau und das Oberallgäu.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat einen Antrag eingereicht, indem sie die Bundesregierung u.a. dazu auffordert, den Erhaltungszustand des Wolfes klar zu definieren und die zugrunde gelegten Kriterien dafür offenzulegen. „Auf dieser Basis muss ein aktives Wolfsmanagement eingeführt werden, das dem Schutz von Weidetieren, den Bedürfnissen des Menschen und dem Wolfsschutz gleichermaßen Rechnung trägt“, sagt die CSU-Bundespolitikerin Wittmann. Eine solche Größe ist Voraussetzung für eine rechtssichere Entnahme
Wittmann: „Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune sind schon im Flachland schwer umzusetzen, doch bei uns im Alpenraum schlicht nicht möglich. Hinzu kommt, dass bei uns die Herden durch einen Wolf in Panik versetzt werden und Tiere abstürzen. Das bedeutet unmittelbar das Ende der Alpwirtschaft. Ein vollständiges Umgrenzen des ländlichen Raums in Parzellen steht zudem – wenn überhaupt möglich – im Widerspruch zum Prinzip der offenen Landschaft, das sowohl für den Tourismus als auch für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und den Artenschutz bedeutsam ist.“
Schweden macht es beim Wolfsmanagement vor: Als guter Erhaltungszustand wurde dort ein Bestand von 400 Tieren festgelegt. Rudel sollen sich weder im weidetiergenutzten Süden, noch im äußersten Norden mit seiner Rentierhaltung ansiedeln. „Während in Deutschland rund 2000 Wölfe auf einer Fläche von 357 600 Quadratkilometern leben, sind es im vergleichsweise bevölkerungsarmen Schweden mit 447 435 Quadratkilometern Fläche 400“, sagt Wittmann.
Über das Bestandsmanagement hinaus fordert die Unionsfraktion in ihrem Antrag die Vereinfachung des Entschädigungsverfahrens für Nutztierhalter bei Wolfsrissen und eine umfassende Erfassung der durch Wolfsrisse entstehenden Kosten.
Wittmann: „Gerade unser Alpenraum ist eine sehr sensible Region mit hoher Biodiversität. Diese werden wir jedoch nur mit unseren Landwirten und ihren Weidetieren erhalten können.“